Francis Ngannou: Ich weiß nicht, wie man einen UFC-Titelkampf bekommt.
Gerade einmal 20 Sekunden musste Francis Ngannou in der Nacht zum Sonntag im Käfig verbringen. Mit einem schnellen Vorstoß und wilden Schwingern attackierte er Jairzinho Rozenstruik und knockte den erfahrenen Kickboxer mit einer Linken aus. Damit unterstrich Ngannou seine Titelambitionen in der UFC. Ob ihm das etwas bringt, ist zweifelhaft, solange Stipe Miocic und Daniel Cormier ihre Trilogie nicht beenden.
Die Siegesserie von Francis Ngannou geht weiter. Nachdem er in den vergangenen beiden Jahren seit seiner ersten Titelchance bereits Curtis Blaydes, Cain Velasquez und Junior dos Santos ausknocken konnte, verbuchte er auch bei UFC 249 in der Nacht zum Sonntag einen weiteren schnellen Knockout, als er Jairzinho Rozenstruik ausknockte.
„Ich hatte meinen Spaß, ich hatte es nicht auf den Knockout angelegt“, so Ngannou nach seinem Kampf. „Wenn ich es darauf anlege, klappt es nicht, also mache ich das nicht mehr. Als er mich herausgefordert hatte, habe ich schnell festgestellt, dass er keine Ahnung hat, was er tut. Er hatte ein paar Knockouts, aber es war nichts, was mich beeindruckt hat. Aber es macht mir nichts aus, wenn Leute mich herausfordern.“
Immerhin eine Möglichkeit für Ngannou, aktiv zu bleiben. Der 33-jährige „Predator“ konnte so relativ problemlos seinen Platz in der Rangliste des Schwergewichts verteidigen, auf der er hinter Champion Miocic und Daniel Cormier auf dem zweiten Rang der Herausforderer steht. In Rozenstruik besiegte er die derzeitige Nummer 6 der Rankings, in Blaydes und dos Santos konnte er bereits zwei weitere Top-5-Kämpfer in die Schranken weisen.
Trotzdem muss Ngannou weiter auf seine zweite Titelchance warten. Der Kameruner, der im Januar 2018 eine überstürzte Titelchance erhielt und gegen Stipe Miocic Lehrgeld bezahlte, will eine zweite Chance auf den UFC-Titel im Schwergewicht, doch solange die Trilogie zwischen Miocic und Cormier nicht beendet ist, muss sich Ngannou in Geduld üben. Das Schwergewicht will sich jedoch nicht länger damit beschäftigen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, will er bereit sein und vorher keinen Gedanken daran verschwenden.
„Ich weiß nicht, wie man eine Titelchance in der UFC bekommen kann“, so Ngannou weiter. „Aber um ehrlich zu sein, habe ich meinen Frieden damit gemacht. Es ist nicht so, dass es mir egal ist, aber ich will mich nicht so fühlen, als ob irgendetwas die Kontrolle über mich hätte. Mit oder ohne Titelchance bin ich immer noch ein Kämpfer, habe, was ich habe und kann ein Statement setzen.“