Fabricio Werdum verabschiedet sich aus der UFC
Heute Nacht steigt Fabricio Werdum zum insgesamt 18. Mal ins Octagon der UFC, wenn er auf Alexander Gustafsson trifft. Es wird das letzte Mal in der Karriere des 42-Jährigen sein. Der frühere Schwergewichts-Champion will seinen Vertrag nicht verlängern und sich außerhalb der UFC umschauen.
„Es gibt keine Chance, das wir verlängern“, erklärte Werdum dem brasilianischen Portal Ag Fight. Die vielen Jahre in der UFC waren gut, wir hatten eine gute Beziehung. Natürlich gab es immer wieder Diskussionsbedarf, aber das ist normal. Ich bin dankbar für all die Jahre, hier habe ich meine Karriere gehabt. Ich wollte immer in die UFC und ich bekam zwei Mal die Möglichkeit. Ich wurde entlassen und später zurückgebeten, weil ich sie so sehr genervt habe. Aber jetzt ist der Zyklus vorbei. Ich will mit meiner Karriere woanders weitermachen, es auf meine Weise machen. Vielleicht kämpfe ich für eine andere Liga, ich will die Wahl haben.“
Werdum begann seine Karriere bereits im Jahr 2002 und wurde wenig später von Pride FC verpflichtet. Noch bevor die Liga aufgekauft wurde, wechselte Werdum zur UFC und machte dort vier Kämpfe. Nach einer Knockout-Niederlage gegen den damals noch unbekannten Junior dos Santos wurde er wieder entlassen und ging zu Strikeforce.
Dort feierte er seinen größten Erfolg, als er zum ersten Kämpfer der MMA-Geschichte wurde, der die russische Legende Fedor Emelianenko richtig bezwingen konnte, indem er ihn im Triangle Choke zur Aufgabe brachte. Wenige Monate später feierte Werdum seine Rückkehr in die UFC und begann die längste Siegesserie seiner Karriere gegen Roy Nelson. Über eine Armbar gegen die brasilianische Legende Antonio Rodrigo Nogueira und einen Sieg über Travis Browne bekam er die erste Titelchance in der UFC und gewann gegen Mark Hunt den Interims-Titel im Schwergewicht.
Ein halbes Jahr später vereinigte er den Gürtel gegen Cain Velasquez mit dem regulären Titel im Schwergewicht. Doch lange hielt seine Regentschaft nicht, denn schon in der ersten Titelverteidigung wurde er von Stipe Miocic entthront. Von da an ging es mit dem Brasilianer bergab. Zwar konnte er seit dem Titelverlust im Jahr 2016 drei seiner sechs Kämpfe gewinnen, ging dabei allerdings gegen Alexander Volkov K.o. und wurde von der USADA mit verbotenen Mitteln im Blut erwischt und gesperrt.
Da Werdum der USADA bei der Ermittlung gegen andere Doping-Betrüger half, wurde seine Sperre von zwei Jahren auf zehn Monate reduziert. Im Mai kehrte Werdum bei UFC 249 gegen Oleksiy Oliynyk in den Käfig zurück, sah jedoch völlig außer Form aus und unterlag nach Punkten. Nun will er sich mit einer starken Leistung gegen Alexander Gustafsson von den UFC-Fans verabschieden.
„Es ist mir sehr wichtig, ihn als meinen letzten UFC-Gegner zu haben“, so Werdum weiter. „Ich habe ihn ausgewählt. Wir hatten mehrere Angebote und ich habe Gustafsson genommen, weil er einen großen Namen in der MMA-Welt hat. Er hat sich im Halbschwergewicht einen Namen gemacht und ich wollte, dass dieser Kampf wichtig wird. Es sollte nicht einfach irgendein Kampf gegen einen Neuling sein. Das Wichtigste ist der Sieg und eine gute Leistung. Ich tue mein Bestes und fühle mich gut. Ich will die UFC durch die Vordertür verlassen.“