Die Liste der Kämpfer in der UFC, die erst zurücktreten und dann ein Comeback starten, ist durchaus lang. Für Daniel Cormier, der freiwillig im August diesen Jahres nach seinem Titelkampf gegen den amtierenden UFC-Schwergewichtsweltmeister Stipe Miocic zurückgetreten war, scheint dies aber jedoch keine Option zu sein. Obwohl „DC“ an ein potenzielles Comeback gegen einen ganz bestimmten Gegner gedacht hatte.

Nachdem sich Cormier selbstständig aus dem Anti-Doping-Programm der USADA entfernen ließ, der ausschlaggebendste Indikator dafür, dass ein Kämpfer seinen Rücktritt ernst meint, hatte ihn im September jedoch Jan Blachowicz herausgefordert und das gab dem zukünftigen UFC-Hall-Famer wiederum zu Denken.

Blachowicz hatte zuvor den vakanten Halbschwergewichtstitel gegen Dominick Reyes gewonnen und anschließend nach Namen wie Jon Jones und Daniel Cormier gefragt. Es dauerte nicht lange, bis Cormier Blachowicz klar zu verstehen gab, dass er glücklich mit seinem Ruhestand sei. Im Hintergrund jedoch schien der frühere zweifache Olympiateilnehmer kurz an ein mögliches Comeback gedacht zu haben.

In einem Interview mit MMAFighting.com verriet Cormier: „Ich bin ehrlich, als Jan meinte 'Komm hoch von der Couch und kämpfe gegen mich' gab es kurz einen Moment, wo ich dachte, dass ich vielleicht gegen Jan kämpfen sollte.“

Aber kein Grund zu Freude, da „DC“ genannten Gedanken so schnell wie er kam auch wieder fallen ließ. „Den Gedanken hatte ich für ungefähr 15 Minuten und dann ist mir wieder klar geworden, dass ich komplett fertig damit bin.“

Obwohl laut eigener Aussage Cormier bewusst sei, dass es richtig war, zurückzutreten, konnte der frühere Titelträger nicht anders, als sich vorzustellen doch noch einmal zu kämpfen. „Offensichtlich glaubt jeder großer Kämpfer, dass er gewinnen kann. Ich dachte mir 'komm dann kämpfe ich gegen Jan'. […] Als ich das Halbschwergewicht verlassen habe, habe ich es ja einfach so verlassen, ich habe den Titel für vakant erklärt und jetzt ist da ein neuer Weltmeister ohne wirklich große Kämpfe in Aussicht […] Die Storyline dafür wäre also schon gelegt.“

Seit der Aussage von Blachowicz an Cormier im September hat sich jedoch Einiges getan, das ist auch Cormier bewusst und trotzdem glaubt "DC", dass ein Kampf zwischen ihm und Blachowicz durchaus groß wäre. „Jetzt hat er den potenziellen Kampf gegen Israel Adesanya, aber damals, als er mich herausgefordert hatte, war das noch nicht so. Die Wahl war Jan gegen Glover oder Thiago Santos. Gehen wir davon aus, dass Jan gegen Glover kämpfen wird, dass wäre ein großartiger Kampf, aber Jan Blachowicz gegen DC, der Kampf wäre noch größer.“

Nach Versprechungen an seine Familie und einer Unmenge an Jobangeboten, die Cormier nach seinem Karriereende angeboten wurden, entschied sich der frühere Weltmeister dafür, weiterhin im Ruhestand zu bleiben. „Ich habe 15 Minuten darüber nachgedacht und dann dachte ich mir 'Mir geht’s gut'“, erklärte Cormier lachend. „Der Gedanke, wieder ins Halbschwergewicht zu wechseln und das ganze Drumherum. Ja, ich denke es passt so, wie es ist.“

Cormier erklärte außerdem, dass er mit seiner aktuellen Situation sehr glücklich sei und sich in dessen Leben im Vergleich zu seiner Zeit als aktiver Kämpfer, nicht viel verändert habe: „Ehrlich gesagt ist es gerade nicht wirklich anders als früher. Irgendwie bereite ich mich schon seit ein paar Jahren auf so ein Leben vor. […] Ich habe 2019 und 2020 nur jeweils einmal gekämpft, ich war also jetzt nicht der Aktivste in den letzten beiden Jahren […] Jetzt ist es einfach weniger Sparring und mehr andere Sachen, mein Workout findet zuhause in meiner Garage statt. Hin und wieder aufs Laufband, dann noch vielleicht in die Sauna und das wars. Ich muss keine Schläge gegen den Kopf mehr abbekommen.“