Dana White vermutet Rückkehr von Khabib Nurmagomedov
Wie jetzt bekannt wurde, kam es letzte Woche zu einem Gespräch zwischen UFC-Präsident Dana White und Leichtgewichtschampion Khabib Nurmagomedov, der nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung den Rücktritt vom aktiven Profisport verkündete. Auf Grund einiger gefallener Äußerungen des Dagestaners macht sich White Hoffnung, dass dieser doch in den Käfig zurückkehrt.
"Khabib und ich haben miteinander geredet", äußerte sich White am Donnerstag in der "Zach Gelb Show" im CBS-Sport-Radio. "Er war komplett emotional in dieser Nacht, nachdem er den Kampf hinter sich hatte. Aber ich habe im Gefühl, dass er noch auf 30 zu 0 in seiner Bilanz kommen wird."
Nurmagomedov siegte bei UFC 254 mit einer sehr dominanten Vorstellung vorzeitig in der zweiten Runde durch Submission, in dem er den starken Justin Gaehtje in einem Triangle Choke zum Einschlafen brachte. Im Anschluss war der Champion in Tränen aufgelöst und legte symbolisch während des Siegerinterviews mit Jon Anik seine Handschuhe ab, um seinen sofortigen Rücktritt zu erklären. Der Champion erklärte seine Entscheidung damit, dass er seiner Mutter zuvor versprochen habe, seine Karriere nicht ohne seinen kürzlich verstorbenen Vater, Abdulmanap, fortzusetzen. Dieser verstarb im Juni. Für den Pound-for-Pound-Ranglistenführer ein schwerer Schlag, da dieser für ihn Vater, Mentor und Trainer in einem verkörperte.
Vor seinem Tod sprach Abdulmanap Nurmagomedov vermehrt davon, dass es sein großer Wunsch sei, in der Bilanz seines Sohnes 30 zu 0 stehen zu sehen. White deutete an, dass der Wunsch seines verstorbenen Vaters für Khabib immer noch wichtig sei, auch wenn er seiner Mutter versprach, seine Karriere ohne den Vater nicht weiterzuführen. "Ich denke, dass er sich nicht zurückziehen wird", hofft White auf ein Dementi des von Nurmagomedov verkündeten Rücktritts. "Sein Vater wollte die 30 zu 0 in seiner Kampfbilanz, ich denke, dass er ihm zu Ehren diesen Wunsch erfüllen möchte."
Dies wäre jedoch eine absolute Kehrtwende. Auch nach der Rückkehr in seine Heimat Dagestan nach der erfolgreichen Titelverteidigung über Gaehtje blieb der "Eagle" bei seinem im Kampfanschluss verkündeten Rücktritt. "Natürlich will Dana (White, Anm. d. Red.), dass ich weitermache, um künftige Zahltage zu verbuchen", vermeldete Nurmagomedov bei RT Sport. "Aber ich kann alleine Geld verdienen. Ich bin gerade auf dem Gipfel meiner Karriere und könnte für riesige Börsen kämpfen, aber ich habe diese Entscheidung getroffen, wobei ich denke, dass dies aktuell der richtige Zeitpunkt ist. Nicht jeder kann auf der Spitze aufhören. Ich weiß aber auch, dass ich mich in ein, zwei oder fünf Jahren wieder mit dieser Entscheidung auseinandersetzen muss", so der 32-Jährige weiter.
"Ich habe genug in dem Sport getan, um als Bester wahrgenommen zu werden. Heute wurde ich auf Platz eins der Pound-for-Pound-Rangliste gesetzt, meine Mission ist damit erfüllt. Was soll jetzt noch kommen? Wegen Geld? Dazu werde ich immer in der Lage sein", vermeldete Khabib Dienstag weiter.
Stellt sich nur die Frage, gegen wen und wofür Khabib zurückkehren sollte. Durch einen Rücktritt auf dem absoluten Höhepunkt seiner Laufbahn wird er vermutlich für immer als einer der Größten aller Zeiten in Erinnerung bleiben. Sollte er sich dennoch umentscheiden, wäre das einzigste, wirklich realistische Szenario vermutlich ein letzter Showdown mit Georges St-Pierre.