Dana White über kritische Stimmen zur Kämpferbezahlung: „Willkommen im Kampfsport-Business“
Die Bezahlung, die Kämpfer in der UFC erhalten, ist ein seit jeher heiß diskutiertes Thema. In den vergangenen Wochen wurden diese Diskussionen erneut angeheizt, da vermehrt Sportler öffentlich über soziale Netzwerke Kritik an der Bezahlung der UFC übten. Insbesondere Jon Jones und Jorge Masvidal machten ihrem Ärger Luft. Nun wurde UFC-Präsident Dana White im „First Take“-Podcast von ESPN mit den Vorwürfen konfrontiert.
„Jon Jones hat vor nicht einmal einem Jahr einen neuen Vertrag unterschrieben“, sagte White. „Er hat noch acht Kämpfe in seinem Vertrag. Was soll ich dazu sagen? Der Kerl hat einen Deal. So ist es auch bei Masvidal. Er hat erst vor ein paar Monaten einen neuen Vertrag unterschrieben. Beide haben neue Deals abgeschlossen, unter die sie vor weniger als einem Jahr noch mehr als glücklich ihre Unterschrift gesetzt haben.“
Jon Jones äußerte sich kürzlich sehr kritisch über die Vorgehensweise der UFC, wie er mit seiner Meinung nach zu geringen Gagen abgespeist wurde, während im Hintergrund Millionen verdient wurden. Ausschlaggebend für Jones‘ Äußerungen waren die geplatzten Verhandlungen für einen Superfight gegen Francis Ngannou im Schwergewicht, für den Jones eine höhere Gage forderte. Die Verhandlungen gingen nach hinten los, sodass Jones kurzerhand seine Freigabe von der UFC forderte.
„Hat überhaupt irgendjemand das Gefühl, zu viel Geld zu verdienen“, fragte White. „Niemand hat das. […] Übrigens, wenn ihr das nicht wisst: Wir befinden uns in einer Pandemie und kein anderer Sport findet momentan statt. Alle anderen Sportarten streiten gerade um das Geld. Ich habe nicht einen einzigen Mitarbeiter entlassen. Ich habe nicht einen Kämpfer gebeten, für weniger Geld zu kämpfen. Und ihr hört mich nicht darüber jammern, dass ich keine Ticketverkäufe oder dieses und jenes habe. Ihr hört mich nicht jammern. Ich führe mein Geschäft. Ich bezahle jeden. Wer denkt, dass es aktuell leicht ist ein Unternehmen zu führen, muss wahnsinnig sein. Es gab nie schwerere Zeiten dafür. Aber stellt euch vor. Ich schaffe es.“
Jorge Masvidal befand sich kürzlich in Verhandlungen um ein Titelduell gegen Kamaru Usman, welche jedoch scheiterten. Öffentlich ließ Masvidal daraufhin Dampf ab, kritisierte die geringe Beteiligung der Kämpfer an den Einnahmen der UFC im Vergleich zu anderen Sportarten und sprach von einer „Friss oder stirb“-Vorgehensweise bei Vertragsverhandlungen.
„Willkommen im Kampfsport-Business, mein Freund“, entgegnete White dem früheren NFL-Spieler Domonique Foxworth, der ihn mit den Vorwürfen konfrontierte. „Wir sind jetzt mit in einer Pandemie und es passiert so viel. Vor acht Monaten hat er (Masvidal) einen Vertrag unterschrieben. Hört ihr mich sagen ‚Oh nein, nein, dieses und jenes passiert, ich muss euch weniger Geld zahlen‘? Nein. Ich zahle genau das gleiche, egal was passiert. In der Geschichte der Organisation habe ich nie einen Kämpfer gebeten, einen Schritt zurückzugehen. Ich habe 630 Kämpfer unter Vertrag und wir reden hier über zwei (die sich beschweren).“