Charles Oliveira vor Ferguson-Kampf: Der Sieger muss der nächste Herausforderer sein
Am 12. Dezember stehen sich Tony Ferguson und Charles Oliveira in Las Vegas bei UFC 256 gegenüber. Für den Brasilianer ist es die langersehnte Eintrittskarte ins Titelrennen der UFC und die Hoffnung, mit einem Sieg um den Gürtel anzutreten.
„Es ist sehr klar, wer auch immer gewinnt, muss der nächste Herausforderer auf den Titel ein“, sagte Oliveira zu MMAFighting.com. „Ich muss fokussiert und konzentriert sein. Er hatte zwölf Siege in Serie und ich glaube, er hat einen Fehler gegen Justin Gaethje gemacht. Wir können uns keinen Fehler erlauben.“
Ferguson stand zuletzt im Mai bei UFC 249 Justin Gaethje gegenüber und büßte dabei seine Rekord-Siegesserie im Leichtgewicht ein. Der PPV hätte bereits einen Monat vorher stattfinden sollen, wurde aber wegen des Coronavirus verschoben, Ferguson machte trotzdem grundlos schon im April ein Mal Gewicht für den Kampf im Leichtgewicht.
Nach dem Ende von Fergusons Serie und Khabib Nurmagomedovs Rücktritt vom Sport stehen nun Charles Oliveira und Islam Makhachev mit jeweils sieben Siegen in Folge an der Spitze der Leichtgewichte mit der längsten Serie. Oliveira, der zudem alle Kämpfe vorzeitig beendete und den UFC-Rekord für Submission-Siege innehat, hat nicht vor, seine Serie im Dezember enden zu lassen.
„Wenn ich gewinne, bin ich der Nächste, kein Zweifel. Sieben Siege habe ich derzeit in Serie, danach sind es acht und ich habe nicht vor, es in die Hände der Punktrichter zu legen. Es wird das achte Finish in Serie. Auf keinen Fall werde ich danach warten, ich bin der nächste Herausforderer.“
Ob die UFC das auch so sieht, wird die große Frage. Mit Ex-Champion Conor McGregor und den beiden Ex-Champions Dustin Poirier und Justin Gaethje ist die Konkurrenz auf den nächsten Titelkampf groß, dazu stößt Michael Chandler von Bellator zum UFC-Kader hinzu. Zudem denkt UFC-Präsident Dana White immer noch, dass der dagestanische Champion zurückkehrt, doch Oliveira ist mehr als skeptisch.
„Conor McGregor ist ein paar Mal zurückgetreten, Paul Felder ist viele Male zurückgetreten, sie sind alle zurückgekommen. Aber wir reden von Khabib. Seine Familie, seine Religion, der Mann hat gesagt, er ist im Ruhestand. Jemand hat mir erzählt, dass er auf das Grab seines Vaters geschworen hat, nicht mehr zu kämpfen. Wenn das wahr ist, gibt es keine Chance auf ein Comeback. Er würde sein eigenes Wort und das seines Vaters brechen. Es ist vorbei.“
Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Bis dahin muss Oliveira die große Aufgabe lösen, die am 12. Dezember bei UFC 256 vor ihm steht. Der 31-Jährige weiß, was ihn erwartet und freut sich darauf, sich gegen Ferguson zu beweisen und nach zehn Jahren in der UFC ein Wort um die Spitze mitzureden.
„Er ist ein sehr schwerer Gegner. Er hat seinen eigenen Stil, die gedrehten Ellenbogen, Arme, Beine. Er bereitet seine Takedowns ganz anders vor. Wir wissen, wie schwer es wird, welches Problem auf mich zukommt, aber das hier ist mein Moment. Meine Zeit ist gekommen. Ich habe die perfekte Strategie und lasse es passieren. Er ist zäh und hat unglaublich gute Cardio, auf geht’s.“
„Er hat gutes Jiu-Jitsu. Wenn er die Chance bekommt, tappt er dich. Man muss Respekt davor haben. Wir können das nicht auf die leichte Schulter nehmen, dann mache ich Fehler und er tappt mich auch. Kämpfe sind unvorhersehbar, alles kann passieren. Aber wie gesagt, meine Zeit ist gekommen. Ich bin zu 100 Prozent fokussiert. Ich werde keine Fehler machen. Ob sein Jiu-Jitsu, ringen, Muay Thai, der verrückte Spinning-Shit, der aus dem Nichts kommt, ich werde für alles bereit sein.“