Chael Sonnen rät Jon Jones: Sei einfach ein Drecksack.
Jon Jones geriet vor wenigen Wochen erneut mit dem Gesetz in Konflikt, als er betrunken am Steuer seines Fahrzeugs aufgegriffen wurde, nachdem die Polizei wegen Pistolenschüssen gerufen wurde. Der UFC-Champion erhielt erneut eine Bewährungsstrafe und gibt sich reumütig. Ein Fehler, denkt Chael Sonnen. Jones sollte es zelebrieren.
„Ich glaube, dass die Maske nach seiner letzten Verhaftung endgültig gefallen ist“, sagte Sonnen im Submission Radio. „Die Welt weiß schon lange, dass er ein Drecksack ist, aber jetzt hat er es sich endlich selbst eingestanden und so wie er neuerdings Interviews gibt, steuert er mehr dort hinein. Wenn es um Lebensqualität und Höflichkeit geht, okay, hinterfragt seinen Charakter. Aber in Sachen Marketing und Werbung macht er alles richtig.“
Für Sonnen, der bereits als aktiver Kämpfer bereitwillig in die Rolle des Antagonisten schlüpfte und so das Interesse für die Kämpfe gegen Anderson Silva und Jon Jones steigerte, ist es klar, dass Jones aktiv die Rolle des MMA-Bösewichts einnehmen sollte. Den reumütigen gefallenen Champion würde man ihm sowieso nicht mehr abnehmen.
„Das Spiel ist aus, jeder weiß es“, so Sonnen weiter. „Man sieht ihn auf TMZ in Handschellen weinen, dass er nach Hause zu seinen Kindern will. Mann, es ist zwei Uhr nachts und du drehst mit deinem Auto besoffen Donuts auf einem Parkplatz und ballerst herum. Die Zeit, bei seinen Kindern zu sein…sind deine Kinder um diese Uhrzeit überhaupt wach? Fakt ist, dass er bereits diese Stufe eines Drecksacks erreicht hat. Mach einfach weiter, sei ein Drecksack.“
Sonnen kam dabei auch auf die Rivalität mit Mittelgewichts-Champion Israel Adesanya zu sprechen, die seit Monaten in den sozialen Netzwerken schwelt. Sonnen glaubt, dass die beiden eine ähnliche Rivalität zwischen ihm und Silva haben könnten. Doch um auch hier ein neues Level zu erreichen, müsste sich Jones besser vorbereiten und seinen Trash Talk einüben.
„Es gibt niemanden, der glaubt, dass Jon am Mikrofon eine gute Figur macht“, so Sonnen. „Jon weiß doch die meiste Zeit über nicht einmal, welchen Tag wir gerade haben. Er hofft einfach auf die nächste Party. Adesanya hingegen ist pures Feuer. Ich meine, da ist ein Gift dahinter. Er trainiert das, es ist eingeübt. Jones ist nicht bereit für Pressekonferenzen.“
Sonnen weiß, wovon er spricht. Immerhin stand er nicht nur mit Jones bei UFC 159 im Käfig und wurde beinahe Champion, nachdem sich Jones in der ersten Runde den Zeh brach, der „American Gangster“ verbrachte auch viel Zeit mit dem UFC-Champion im Rahmen der 17. Staffel von „The Ultimate Fighter“, in der die beiden als Coaches aufeinandertrafen.
„Viele finden es nicht ehrlich, man sollte einfach die Fragen beantworten. Aber für mich ist das nichts Anderes als ein Bewerbungsgespräch oder irgendein Test meines Lebens. Wenn ich weiß, dass der Tag ansteht, dann bereite ich mich vor. Adesanya bereitet sich vor. Er wartet nicht auf Fragen, er wartet, bis sich dein Mund geschlossen hat und dann sagt er, was er sagen will. Jones beantwortet Fragen. Die Guten beantworten keine Fragen, sie erledigen Fragen.“
Bis es jedoch zum Kampf der beiden kommt, wird es jedoch noch einige Zeit dauern, glaubt Sonnen. Da der Champion in den letzten Kämpfen nicht mehr so dominant wie einst auftrat, glaubt Sonnen, dass ihm das sogar in Sachen PPV-Verkäufe helfen könnte, sodass Ausflüge ins Schwergewicht oder Superfights gegen Adesanya wieder auf die lange Bank geschoben werden.
„Er hatte das Roy Jones Jr. Problem“, so Sonnen. „Er war so gut, jeder wusste, wie ein Film ausgeht, also wollte keiner dafür bezahlen. Jetzt, wo Kämpfer wie Reyes gezeigt haben, dass sie mithalten können, wird es wieder interessant. Viele Leute glauben genau wie ich, dass Reyes den Kampf gewonnen hat. Bei Jon war nichts mehr los. Er hat über das Schwergewicht gesprochen, über einen Kampf gegen Adesanya, damit wenigstens irgendjemand einschalten wird. Aber jetzt hat sich die Situation geändert. Er hat Kämpfe gegen Blachowicz und Reyes vor sich. Gegen wen kämpft er? Ich weiß es nicht, aber ich glaube, er wird beide Kämpfe machen.“