Es war die große Chance für Anthony Smith. In der vierten Runde kassierte er von Jones gleich zwei illegale Treffer, darunter einen heftigen Kniestoß gegen den Kopf. Smith zeigte direkt an, weitermachen zu wollen, anstatt den Titel durch eine Disqualifikation mitzunehmen. Noch im Käfig wurde er dazu befragt und auch auf der anschließenden Pressekonferenz kam die Situation zu Sprache.

„Ich wollte mir den Titel verdienen und ihn nicht stehlen“, sagte Smith zu Joe Rogan direkt nach dem Kampf. Smith biss den Rest des Kampfes auf die Zähne, gab aber anschließend zu, dass es die heftigsten Treffer waren, die er einstecken musste.

„Der Kick hat verdammt wehgetan. Ich musste erst wieder zu mir kommen. Aber Herb Dean hat es als Körpertreffer bewertet, also haben wir weitergemacht. Dann kam das Knie. Und man ist da einfach verwirrt, weil man in der Situation nicht damit rechnet, man weiß ja, dass man am Boden ist. Ich bin extra langsam aufgestanden, weil Jon diese Kniestöße so perfekt timen kann. Keine Ahnung, das waren die beiden härtesten Treffer des Abends gegen mich.“

Ansonsten äußerte sich Smith vor allem enttäuscht über seine eigene Leistung.

„Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Smith auf der Pressekonferenz. „Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich habe genau das getan, was ich versprochen habe, nicht zu tun. Ich habe zugelassen, dass sich Jon ausruhen und ganz Jones sein kann. Ich konnte nicht den Abzug drücken. Ich habe bei der Takedown-Defense und bei der Verteidigung gegen Kicks mehr gezeigt, als früher. Meine Kondition hat auch gehalten, also können die ganzen Idioten da draußen jetzt die Fresse halten. Das ist das einzig Positive was ich mitnehmen kann, denn sonst war da nur Negatives. Der Gameplan flog nicht aus dem Fenster, ich habe ihnen einfach nicht umgesetzt. Ihr habt mich gesehen, ich habe nur tatenlos rumgesessen. Ich weiß nicht, warum. Das ist mir noch nie passiert. Jon ist nicht durch mich durchgerannt, aber er hat mich komplett ausgeschaltet. Er hat mich komplett neutralisiert. Das wird mich eine lange Zeit verfolgen.“

Die Enttäuschung ändert jedoch nichts an Smiths Selbstbewusstsein nach dem Kampf. Zwar lobte der Herausforderer den Champion für seine intelligente Herangehensweise und die Leistung, ist sich jedoch sicher, dass die beiden nicht zum letzten Mal im Käfig gegenübergestanden sind.

„Er hat nichts gezeigt, was ich nicht schon von ihm gesehen habe. Er hat auch nicht besser gekämpft, als ich es erwartet habe. Er hat einen phänomenalen Job heute Abend gemacht, ich will nichts kleinreden. Aber er ist kein Kämpfer, den ich nicht schlagen kann. Ich habe einfach nicht das getan, was ich tun musste und war trotzdem bis zum Schluss im Kampf. Jon und ich werden uns im Käfig wiedersehen, denn es gibt keinen anderen im Halbschwergewicht, der mir da in die Quere kommen kann.“