Anderson Silva: Extrawurst für den Superstar?
Bald ist für alle 545 UFC-Kämpfer der Sportbekleidungsausrüster Reebok im Octagon Pflicht. Ein namhafter Fighter will sich der Regel jedoch widersetzen: Anderson Silva.
Am 6. Juli beginnt in Las Vegas wieder die alljährliche, von der UFC veranstaltete International Fight Week. Ab dann müssen in diesem Jahr alle UFC-Kämpfer während ihrer Duelle die Ausrüstung des neuen Sponsors Reebok tragen – und zwar ausschließlich.
Alle, außer Superstar Anderson Silva, wie es scheint.
Zumindest hat dies der frühere Mittelgewichtschampion nun während der UFC 183 Fight Week verkündet. Silva besitzt seit Jahren einen lukrativen Sponsorenvertrag mit Reebok-Konkurrent Nike.
„Mir gefällt diese Idee überhaupt nicht“, erklärte er, befragt zum neuen UFC-Ausrüster. „Wenn du eine bestimmte Marke trägst, dann musst du auch ehrlich dahinterstehen. Ich kann mich mit Reebok nicht identifizieren. Nike habe ich dagegen schon immer getragen, schon vor unserem Sponsorenvertrag. Ich werde damit nicht aufhören, nur weil unser Vertrag endet. Es ergibt keinen Sinn, mich zu zwingen, etwas zu tragen, zu dem ich keine Verbindung besitze. [...] Ich kann meine Fans nicht belügen. Ich habe mir meine Ausrüstung schon immer selbst besorgt und werde das wohl auch weiterhin tun. Ich habe mit Nike nach dem Ende meines letzten Vertrages noch keinen neuen unterschrieben, aber werde weiterhin tragen was mir gefällt. Nicht nur ich, meine ganze Familie trägt ausschließlich Nike und Adidas.“
Damit wäre Anderson Silva die große Ausnahme einer für alle unter UFC-Vertrag stehenden Kämpfer gültigen Regel. Eine derartige Extrawurst wäre ein schlechtes Signal, vor allem für Kämpfer die von der Reebok-Partnerschaft weitaus weniger profitieren, als prominente Top-Stars wie Silva, Jon Jones oder Ronda Rousey, die neben einem ohnehin bereits lukrativen Basis-Vertrag auch spezielle Sonderkonditionen aushandeln dürfen.
Ob Silva seine Ankündigung wahr macht, bzw. rechtlich gesehen überhaupt wahrmachen darf, oder sich mit seinen Aussagen für die Verhandlungen mit Reebok nur eine besonders gute Ausgangsposition verschaffen will, bleibt abzuwarten.
In der Nacht zum Sonntag wird er im Hauptkampf von UFC 183 erst einmal gegen Nick Diaz antreten – dann auf jeden Fall noch mit einer Fightshort von Nike.