Alistair Overeem: „Ohne Teamwechsel hätte ich mittlerweile aufgehört“
Seit nunmehr 20 Jahren ist Alistair Overeem als Kämpfer in der Welt des MMA-Sports unterwegs, hat zahlreiche große Siege gefeiert, aber auch schwere Niederlagen einstecken müssen. Dass der 38-jährige Niederländer nach so vielen geschlagenen Schlachten noch immer regelmäßig ins Octagon der UFC steigt, hat er nach eigenen Angaben der Tatsache zu verdanken, in seiner Karriere stets Reißleinen gezogen und Veränderungen vorgenommen zu haben. Insbesondere der Wechsel seines Umfeldes habe ihm geholfen.
„Wenn ich in meiner Karriere an einem oder zwei Teams festgehalten hätte, wäre ich wohl mittlerweile im Ruhestand“, sagte Overeem in der MMA Hour. „Denn als Kämpfer kann man bloßgestellt werden. Damit kommt nicht jeder klar, aber ich wurde mehrfach in meiner Karriere vorgeführt und ich musste handeln. Ich musste Dinge verändern. Ich wollte keine Veränderungen, aber ich hatte keine Wahl.“
Erst im vergangenen Jahr vollzog Overeem den Wechsel vom Team Jackson-Wink MMA zum Team Elevation. Der Grund: aufeinanderfolgende Niederlagen gegen Francis Ngannou und Curtis Blaydes machten eine Veränderung notwendig.
„Die Chemie hat bei Jackson’s gestimmt, aber die Luft war irgendwann raus“, so Overeem. „Ich wollte aber weiterkämpfen. Macht man dann etwas weiter, das für dich nicht funktioniert? Oder nimmt man Veränderungen vor und greift nochmal an? Das musste ich machen. Ich musste mich neu ordnen.“
Im November kehrte Overeem dann mit neuem Team im Rücken – wohlgemerkt mit seinem einstigen Gegner Curtis Blaydes an seiner Seite - auf die Erfolgsspur zurück, als er Sergey Pavlovich in der ersten Runde vorzeitig stoppen konnte. Eine Veränderung, die sich offensichtlich bezahlt gemacht hat.
„In meinen 26 Trainingsjahren waren Veränderungen eigentlich immer eine gute Sache“, so Overeem. „Die einzige Veränderung, die nicht gut lief, war als ich zu den Blackzilians gegangen bin. Das war wirklich furchtbar und das hat sich bemerkbar gemacht. Und ich habe mich bemüht, dort wegzukommen und bei Jackson’s MMA wurde es besser, bis die Luft irgendwann raus war. Es ist wie in jeder Beziehung. Es ist nicht immer die perfekte Ehe, leider. Ich musste mich in der Vergangenheit von Trainern trennen, mit denen ich super klarkam. Ich musste es aber machen, weil ich kämpfen will. Ich will so viel wie möglich aus meiner Karriere herausholen. Manchmal muss man sich für dieses Ziel von Menschen, Gruppen oder Teams verabschieden.“
Am 20. Juni wird Alistair Overeem im Hauptkampf von UFC Fight Night 149 in St. Petersburg auf Alexey Oleinik treffen, der den verletzten Alexander Volkov ersetzt.