Rory MacDonald vor PFL-Debüt: Ich bin hungrig
Ende 2019 kündigte die PFL den langjährigen UFC-Kämpfer und einstigen Bellator-Champion Rory MacDonald als großen Neuzugang für die nächste Saison an, dann kam die Corona-Pandemie und vereitelte die Pläne der Liga. Ein Jahr später ist der Kanadier noch motivierter als je zuvor und will schon bald wieder sein Können vorzeigen.
„Ich bin hungrig“, erklärte MacDonald in einem Interview gegenüber MMAFighting. „Ich habe meinen Fokus auf neue Ziele, die ich erreichen will, ausgerichtet. Das Jahr Pause hat das Feuer in mir neu entfacht. Ich will voll durchstarten, damit ich meine Ziele in diesem Sport erreichen kann.“
Bei Bellator MMA hatte MacDonald den Titel im Weltergewicht gewonnen und Mittelgewichts-Champion Gegard Mousasi herausgefordert, bevor er seinen Gürtel im Finale des Turniers an Douglas Lima verlor. Im Anschluss an den Titelverlust schloss sich MacDonald der PFL an. Das ist jedoch nicht die einzige Veränderung.
Denn MacDonald ist nach Florida umgezogen. Der 31-Jährige, der im Alter von 18 Jahren nach Montreal unter die Fittiche von Tristar-Erfolgstrainer Firas Zahabi wechselte, hat Kanada verlassen und wird künftig in Florida bei Sanford MMA unter Kami Barzini, Henri Hooft und Greg Jones trainieren. Zum Umzug nach Florida soll auch die schwierige Trainingssituation in Kanada beigetragen haben.
„Es war sehr schwer, in Kanada ordentlich zu trainieren“, führte MacDonald aus. „Ich bin im vergangenen Jahr nach Florida zu Sanford geflogen und habe seitdem versucht, zurückzukehren. Nachdem wir im letzten Februar nach Florida geflogen sind, ging das mit dem ganzen Covid-Zeugs in Nordamerika los und es hat unseren Plänen einen ziemlichen Knüppel zwischen die Beine geworfen.“
„Vor ein paar Wochen hatte ich eine göttliche Eingebung, meine Familie hierher umzuziehen, bevor es in Kanada noch mehr Einschränkungen gibt. Insbesondere in meiner Provinz Quebec war man ziemlich streng mit uns. Wir haben in letzter Sekunde eine Entscheidung getroffen. Wir haben uns eine Bleibe besorgt, den Flug angetreten und uns jetzt hier niedergelassen. Wir sind seit einer Woche hier und es ist großartig. Ich bin sehr glücklich.“
In Florida hat MacDonald mit UFC-Titelkandidat Gilbert Burns, seinem früheren Gegner Robbie Lawler und den früheren Bellator-Kollegen Michael Chandler oder Logan Storley gute Konkurrenz, um auf der Matte den nächsten Schritt nach vorne zu gehen. Der 31-Jährige will weiterhin für das Tristar Gym an den Start gehen, wenn er in Kanada ist, bis auf Weiteres werden jedoch Florida und das Sanford MMA die neue Heimat des „Red Kings“.
„Kanada wird immer mein Zuhause sein. Das ist meine Basis. Tristar und mein Team dort werden mein Trainingszentrum sein, wenn ich in Kanada bin. Genauso betrachte ich auch das Toshido MMA im Westen (MacDonald begann dort seine Karriere, Anm. d. Red.) als meine Basis. Aber das Sanford hat großartige Einrichtungen und Trainer und eine Menge Typen in meiner Größe und hohem Level an Fähigkeiten.“
„Hier herrscht eine tolle Atmosphäre. Ich glaube, um wirklich meinen Höhepunkt als Kämpfer zu erreichen, wird das hier meine neue Heimat werden, vor allem mit den ganzen Lockdowns. Aber auch wenn sich alles wieder normalisiert, habe ich so ein Gefühl, dass das hier der Ort sein wird, an dem ich sein muss, um physisch und mental in Topform zu kommen und um diesen Status zu erreichen, in dem ich hungrig darauf bin, in den Käfig zu gehen und dort zu dominieren.“
In zweieinhalb Monaten soll es dann soweit sein. Dann beginnt die neue PFL-Saison, in der MacDonald im Weltergewichts-Turnier an den Start und auf die Jagd nach der Million geht. Die Vorbereitung darauf hat gerade begonnen, doch MacDonald erkennt bereits Unterschiede und Vorteile für sich.
„Ich liebe es hier, es ist fantastisch. Die Atmosphäre hier ist unglaublich. Hier gibt es eine Menge Typen, die viel in diesem Sport erreicht haben, aber jeder gibt sein Ego an der Tür ab. Hier ist jeder hungrig und bereit, sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam hart zu arbeiten und sich gegenseitig zu pushen. Das Umfeld hier ist der Wahnsinn. Es gibt keine Egos, kein Drama, nur harte Arbeit und eine Art Einheit innerhalb der Gruppe. Es ist eine sehr positive Atmosphäre und ich glaube, ich kann darin richtig aufblühen.“