PFL-Champion Lance Palmer verlangt Freigabe
In diesem Jahr wird die PFL keine Saison veranstalten. Das kündigte die Liga bereits im Frühjahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie an. Die Kämpfer sollten mit monatlichen Zuwendungen an der Stange gehalten werden. Einer ihrer erfolgreichsten, Lance Palmer, verlangt nun seine Freigabe, wenngleich aus anderen Gründen.
Das 33-jährige Federgewicht hat am Freitag die Freigabe aus seinem Vertrag mit der Liga gefordert. Auslöser des Streits zwischen der Liga und ihrem zweifachen Turniersieger ist eine öffentliche Stellungnahme der PFL vom Freitag. In dieser hatte Organisation Äußerungen von Wayne Palmer, dem Vater des Kämpfers, schwer verurteilt.
Wayne Palmer hatte sich auf Instagram abfällig über die „Black Lives Matter“-Bewegung geäußert und in seinem Profil geschrieben, man solle „ihnen lieber Bewerbungen und Verhütungsmittel anstatt Sozialhilfe geben“. Die PFL hatte sich vom Vater ihres Champions distanziert und erklärt, dass man sich solidarisch zeige und rassistische oder frauenfeindliche Ansichten nicht dulden werde. Ein unnötiger Schritt, findet Lance Palmer.
„Ich habe das Gefühl, dass damit mein Charakter in den Schmutz gezogen wird, wenn man eine solche Stellungnahme mit Bezug zu meinem Vater veröffentlicht, die nichts mit der PFL oder irgendetwas, das ich gesagt habe, zu tun hat“, wird Palmer bei ESPN zitiert. „Wenn ich mich geäußert oder bei etwas zugestimmt hätte, wäre es anders, aber das hier ergibt für mich keinen Sinn. Und es ist das i-Tüpfelchen dafür, wie unkooperativ die PFL schon die ganze Zeit seit der Absage der Saison ist.“
Nachdem unklar war, ob während der Corona-Pandemie überhaupt gekämpft werden könne, sagte die PFL ihre dritte Saison für dieses Jahr vorsichtshalber komplett ab. Kämpfer sollten mit einer monatlichen Summe von 1.000 US-Dollar entschädigt werden. Zu wenig, um ein ganzes Jahr auszusetzen, denkt Palmer. Das Federgewicht hatte die letzten beiden Turniere und damit jeweils eine Million Dollar gewonnen.
„Ich versuche, mich für die anderen Kämpfer einzusetzen, die in diesem Szenario richtig über den Tisch gezogen werden und ich glaube, ich trage die Hauptlast dabei“, so Palmer weiter. „Ich glaube, dass sie nach etwas gesucht haben, was sie mir anhängen können und dabei geht es nicht einmal um etwas von mir. Es hieß immer, ich sei das Aushängeschild der Liga, aber wenn es darum geht, zu verhandeln und mich fair zu bezahlen, damit ich bis zur nächsten Saison bleibe, kam nichts. Und jetzt kommt das heraus und bringt Politik und Hautfarbe rein. Es ist sehr komisch, ich habe das Gefühl, dass sie nur auf so etwas gewartet haben.
Die PFL äußerte sich bisher noch nicht zu den Vorwürfen Palmers und gab in ihrer Stellungnahme an, dass sie von anderen Nutzern der sozialen Netzwerke auf die kontroversen Beiträge von Palmers Vater aufmerksam gemacht wurden. Das Tischtuch zwischen der Liga und ihrem Champion scheint jedenfalls komplett zerschnitten.
„Ich bin der Meinung, dass es jetzt nur noch über rechtliche Schritte geht“, so Palmer weiter. „Das ist schade, ich habe der PFL schon den Rücken gestärkt, als niemand überhaupt daran dachte, dass sie diese Millionenprämien ausschreiben.“
Der 33-Jährige aus dem Team Alpha Male unterschrieb 2013 bei der World Series Of Fighting, dem Vorgänger der PFL. Dort wurde er zwie Mal Champion im Federgewicht. Nachdem sich die Liga neu aufstellte, gewann Palmer zwei Mal in Folge das Turnier im Federgewicht. Von seinen 25 MMA-Kämpfen hat Palmer nur sieben nicht für die WSOF oder PFL bestritten.
— PFL MMA (@ProFightLeague) July 24, 2020