Anthony Pettis: Vier garantierte Kämpfe und faires Angebot gaben Ausschlag für PFL
Im Dezember kämpfte Ex-Champion Anthony Pettis noch für die UFC, wenige Tage später gab er seine Unterschrift unter einen Vertrag der PFL bekannt. Der Amerikaner wird ab April im PFL-Turnier im Leichtgewicht mitkämpfen und erklärte nun in einem Interview seine Beweggründe für die Entscheidung für die PFL.
„Es gibt ein paar Gründe für den Deal mit der PFL“, erklärte Pettis gegenüber MMAJunkie. „Ich habe gesehen, wie mein kleiner Bruder Sergio zu Bellator gegangen ist und sich dort seine eigene Heimat aufgebaut hat. In der UFC war seine Identität immer an mich geknüpft. Er war Anthony Pettis kleiner Bruder und dafür wurde er mit harten Matchups gefüttert, die sich alle gegen ihn beweisen wollten. Jetzt kämpft er bei Bellator und ist nur einen Kampf vom Titel entfernt. Ich bin sehr glücklich darüber.“
Neben dem Gedanken, erneut seinen kleinen Bruder in den Schatten zu stellen, spielte für Pettis vor allem das Format der PFL eine große Rolle. Anders als in der UFC können die PFL-Kämpfer direkt ihr gesamtes Wettkampfjahr planen, da sowohl die Kämpfe der Vorrunde als auch Playoffs und das Finale frühzeitig terminiert werden, sodass ein Athlet genau weiß, wann er antreten kann und muss.
„Das Format und der Vertrag der PFL haben mich angezogen und die schnelle Unterschrift bewirkt. Es war ein sehr faires Angebot und ich habe garantierte vier Kämpfe im nächsten Jahr. Den letzten muss ich mir erst verdienen, aber ich kann vier Kämpfe für 2021 einplanen, es ist eine Saison. Das Format, zu wissen, wann man kämpft, waren mir sehr wichtig. In der UFC musste ich immer wieder Kämpfe in letzter Minute annehmen. Ich habe mit vier oder nur drei Wochen Vorlauf gekämpft und viel Gewicht gemacht. Jetzt weiß ich, wann ich kämpfe und wann ich mit meinem Gewicht wo stehen muss. Es bietet mir mehr Struktur.“
Nach 20 UFC-Kämpfen, in denen sich Pettis in drei verschiedenen Gewichtsklassen mit nahezu allen bekannten Namen der UFC messen konnte, freut sich der 33-Jährige nun auf einen Neustart bei der PFL, in der er sich von Grund auf neu im Leichtgewicht beweisen muss und will.
„Ich fange einen neuen Job an und beweise mich neu. Egal, was ich in der Vergangenheit erreicht habe, in diesem Sport ist man nur so gut wie im letzten Kampf, das weiß jeder. Ich bin jetzt der Neue, ich habe eine Zielscheibe auf mir. In der UFC habe ich gegen die beste Version jedes Kämpfers gekämpft, die Jungs in der PFL wissen das und werden sich entsprechend für Kämpfe gegen mich motivieren, in der UFC war das auch schon so. Als mein Wechsel bekannt wurde, habe ich schon einige Nachrichten von Kämpfern gesehen, die sich darauf freuen, gegen mich zu kämpfen. Ich bin schon aufgeregt auf meine neue Reise, den neuen Pfad meiner Karriere und das neue Kapitel.“
Mancher Kritiker unkte, Pettis würde sich mit der Entscheidung, die UFC in Richtung PFL zu verlassen, eingestehen, dass er nicht mehr mit der Spitzengruppe der UFC mithalten könne und sich auf dem Weg in Richtung Ruhestand befinde. Das weißt der Kämpfer weit von sich und erklärt, er fühle sich sogar noch stärker als zuvor.
„Es ist nur ein weiteres Kapitel meiner Karriere. Ich bin noch weit vom Alter entfernt, an dem man über ein Ende nachdenkt. Mein Körper macht immer noch mit und meine Psyche wird sogar stärker. Mit einem Sportpsychologen zu sprechen hat meinen Geist für diese Seite des Trainings geöffnet. Ich freue mich darauf, diese Reise fortzusetzen.“