UFC-Federgewicht Ricardo Lamas erklärt Karriereende
Ricardo Lamas wird nicht mehr als MMA-Profi in den Käfig steigen. Der 38-Jährige erklärte am Montag seinen Rücktritt vom aktiven Geschehen und verabschiedet sich nach neun Jahren und 17 Kämpfen in der UFC vom Sport.
Das langjährige UFC-Federgewicht hatte vor elf Tagen bei der UFC Fight Night in Las Vegas einen spannenden Kampf gegen den UFC-Debütanten Bill Algeo gewonnen, der im Anschluss mit dem Bonus für den Kampf des Abends ausgezeichnet wurde. Genau richtig, um sich von den MMA-Fans zu verabschieden, sagte Lamas im Anschluss.
„Seit meinem Kampf gegen Jason Knight, der ist drei Jahre her, habe ich darüber nachgedacht“, wird der 38-Jährige von MMAFighting zitiert. „Ich habe meiner Frau vor diesem Kampf gesagt, wenn ich eine gute Leistung zeige, beende ich danach vielleicht meine Karriere. In diesem Sport ist es aber so, dass man nach einer guten Leistung und einem Sieg immer einen weiteren will. Es wird eine Sucht und man jagt den Siegen hinterher.“
Lamas nicht mehr. Der „Bully“ aus Chicago machte sich bereits 2009 in der WEC einen Namen mit Kämpfen gegen Bart Palaszewski, Danny Castillo, James Krause und Iuri Alcantara. Nach der Übernahme durch die UFC debütierte er im Juni 2011 in der neuen Liga als Federgewicht und schickte Matt Grice mit einem Head Kick und Schlägen auf die Bretter.
Mit einem Arm-Triangle Choke gegen Cub Swanson sowie zwei Siegen über Hatsu Hioki und Erik Koch sicherte sich Lamas im Jahr 2014 einen Titelkampf gegen José Aldo, musste sich der brasilianischen Legende jedoch nach Punkten geschlagen geben. Es sollte der frühe Höhepunkt einer langen UFC-Karriere bleiben.
In den folgenden Jahren hielt sich Lamas zwar in den Top Ten, eine zweite Titelchance war ihm jedoch nicht mehr vergönnt, obwohl er unter anderem Dennis Bermudez und Charles Oliveira per Guillotine Choke zur Strecke brachte. Nach harten Niederlagen gegen Chad Mendes und Max Holloway wurde er langsam aus dem Titelrennen hinausgedrängt und rutschte von 2017 an weiter ab.
Josh Emmett schlug ihn im Dezember K.o., ein halbes Jahr später unterlag er Mirsad Bektic. Gegen Darren Elkins feierte er vor zwei Jahren seinen letzten vorzeitigen UFC-Sieg, im vergangenen Jahr ging er gegen Calvin Kattar K.o. und brach sich dabei den Kiefer. Mit dem Sieg in seinem Abschiedskampf über Bill Algeo beendet Lamas nun seine MMA-Karriere mit 20 Siegen bei 8 Niederlagen, in der UFC steht seine Bilanz bei 11 Siegen und 6 Niederlagen.
Lamas ist mit seiner Karriere im reinen und will, dass sich die Leute an ihn als einen Kämpfer erinnern, der immer alles im Käfig gegeben hat. „Wie im Algeo-Kampf, es war ein Hin und Her“, so Lamas weiter. „Ich habe nie aufgegeben und bin in meinen Kämpfen immer fieser geworden, je länger der Kampf ging. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass ich der jüngste von sechs Jungs in meiner Familie bin und als Kind immer verprügelt wurde, bis ich irgendwann einfach anfing, mich zu wehren.“