Mit einem Sieg von Stephen Thompson gegen Geoff Neal endete das Wettkampfjahr der UFC in Las Vegas. Der „Wonderboy“ zeigte fünf Runden Neal die Grenzen auf und sicherte sich seinen zweiten Sieg in Folge. Zuvor kehrte José Aldo in die Erfolgsspur zurück.

Stephen Thompson bleibt auch mit 38 Jahren einer der unangenehmsten Gegner im Weltergewicht der UFC. Das bekam in der Nacht zum Sonntag Geoff Neal eindrucksvoll zu spüren. Fünf Runden lang lief Neal vergeblich hinterher, um den leichtfüßig tänzelnden Thompson zu stellen, während er präzise Fäuste und Kicks einstecken musste. Vereinzelt gelang es ihm sogar, doch der „Wonderboy“ ließ sich kaum lange am Käfig festhalten.

Runde um Runde blieb Thompson mit Kicks auf Distanz, um dann in pfeilschnellen Vorstößen seine Fäuste ins Ziel zu bringen. Auch eine Beinverletzung, die sich der 38-Jährige nach der vierten Runde anzeigte, konnte den „Wonderboy“ nicht stoppen. Stattdessen lieferte er sich noch einen offenen Schlagabtausch mit Neal in der letzten Runde, bevor das Duell nach Ablauf der Kampfzeit mit drei Mal 50 zu 45 klar für ihn gewertet wurde.

Zuvor feierte José Aldo gegen Marlon Vera seinen ersten Sieg im Bantamgewicht. Die MMA-Legende zeigte alte Qualitäten und attackierte früh Beine und Körper des Ecuadorianers. Vera antwortete mit guten Treffern in der zweiten Runde, fand sich im letzten Durchgang jedoch auf der Matte wieder und konnte Aldo minutenlang nicht von seinem Rücken abschütteln, sodass er sich dem Brasilianer nach Punkten geschlagen geben musste.

Michel Pereiras Aufwärtstrend setzte sich zuvor gegen Kalinn „Khaos“ Williams fort. Der Brasilianer hatte für das Duell neue Tricks angekündigt und zeigte sich erneut von seiner akrobatischen Seite, während Williams mit klassischen Techniken antwortete. Williams wartete auf Gelegenheiten, seine kraftvollen Schläge anzubringen, während Pereira um ihn herumzirkelte und sogar Takedowns einstreute. Diese sollten sich lohnen, der enge Kampf wurde einstimmig für den Brasilianer gewertet.

Einen eindrucksvollen Sieg feierte Rob Font über Marlon Moraes. Der Amerikaner musste sich früh gegen einen Takedown des Brasilianers zur Wehr setzen, dann jedoch ließ er seine Fäuste fliegen, und schickte Moraes per Uppercut an auf die Bretter. Font ging mit schnellen Fäusten hinterher, doch Moraes war noch nicht geschlagen. Der Brasilianer kämpfte sich fast zurück auf die Beine, wurde beim Aufstehen jedoch erneut hart erwischt, dieses Mal gab es kein Entkommen mehr. Font machte den Sack noch in der ersten Runde zu.

Im ersten Kampf des Hauptprogramms bezwang Marcin Tybura den früheren NFL-Spieler Greg Hardy. Der Amerikaner wirkte im Stand fitter, als er in der zweiten Runde vom Polen jedoch auf die Matte gezerrt wurde, gingen ihm schnell die Ideen aus. Hardy zog die Doppeldeckung hoch und ließ die Schläge und Hammerfists Tyburas auf sich einprasseln. Als er keine Anzeichen machte, seine Position zu verbessern, wurde der Kampf abgebrochen. Die erste vorzeitige Niederlage in der jungen MMA-Karriere Hardys.

Im Vorprogramm konnte sich Ex-Champion Anthony Pettis seinen zweiten Sieg im Jahr 2020 sichern, indem er nach einer verlorenen ersten Runde gegen Alex Morono die anschließenden Durchgänge im Stand für sich entscheiden konnte. Pettis bestritt damit den letzten Kampf seines derzeitigen Arbeitspapiers und könnte die UFC mit zwei Siegen in Folge verlassen.

Das spektakulärste Finish gelang Jimmy Flick im Vorprogramm. Als Cody Durden einen Head Kick von ihm abfing, nutzte Flick das, um seine Beine im Sprung um den Kopf seines Gegners zu schwingen und im Fallen einen Triangle Choke anzusetzen, aus dem es für Durden kein Entkommen gab.

Die Ergebnisse in der Übersicht:

UFC Vegas 17
19. Dezember 2020
UFC Apex, Las Vegas, USA

Stephen Thompson bes. Geoff Neal einstimmig nach Punkten (50:45, 50:45, 50:45)
Jose Aldo bes. Marlon Vera einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Michel Pereira bes. Khaos Williams einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Rob Font bes. Marlon Moraes via T.K.o. (Schläge) nach 3:47 in Rd. 1
Marcin Tybura bes. Greg Hardy via T.K.o. (Schläge) nach 4:31 in Rd. 2

Vorprogramm

Anthony Pettis bes. Alex Morono einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Pannie Kianzad bes. Sijara Eubanks einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Deron Winn bes. Antonio Arroyo einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Taila Santos bes. Gillian Robertson einstimmig nach Punkten (30:26, 30:26, 29:28)
Tafon Nchukwi bes. Jamie Pickett einstimmig nach Punkten (30:26, 30:26, 30:26)
Jimmy Flick bes. Cody Durden via Triangle Choke nach 3:18 in Rd. 1
Christos Giagos bes. Carlton Minus einstimmig nach Punkten (30:26, 29:27, 29:28)