KSW 58 Ergebnisse: Martin Zawada unterliegt Olympiasieger Kolecki
KSW 58 ist Geschichte. In der ersten Veranstaltung des neuen Jahres musste sich das deutsche MMA-Urgestein Martin Zawada dem polnischen Volkshelden und Olympiasieger Szymon Kolecki nach Punkten geschlagen geben. Danach sorgte Daniel Torres für eine faustdicke Überraschung, indem er Salahdine Parnasse vom KSW-Thron stieß.
Trotz guten Aktionen reichte es für Martin Zawada gegen Szymon Kolecki nicht für den Sieg. Das deutsche Urgestein musste sich drei Runden lang mit dem Olympischen Gewichtheber auseinandersetzen, wobei sich die Runden glichen. Denn Kolecki suchte von Beginn an den Takedown, während Zawada im Stand bleiben wollte. Der Düsseldorfer wartete bereits mit schnellen Kombinationen und dem rechten Uppercut auf seinen Gegner und hielt Kolecki im Stand, setzte den Olympioniken sogar unter Druck.
Zur Mitte der Runde gelang dem Gewichtheber dann der erste Takedown. Der Olympionike griff mit schnellen Schlägen an, Zawada baute seine Guard auf, konnte sich bis Ende der Runde einmal zurück in den Stand kämpfen, nur um erneut geworfen zu werden. So sollte es in der Folge weitergehen. Zawada blieb im Stand gefährlich, bekam jedoch immer weniger Gelegenheiten, seine schweren Fäuste anzubringen, da Kolecki nicht lockerließ.
In der dritten Runde ließ Kolecki dann nichts mehr anbrennen. Er brachte Zawada zwei Mal auf die Matte, bewegte sich dort sogar in die Full Mount und auch wenn er kaum Schaden ausrichtete, blieb er aktiv genug, um nicht vom Ringrichter in den Stand zurück gezwungen zu werden. So endete auch die Kampfzeit nach 15 Minuten. Kolecki wurde einstimmig der Sieg zugesprochen. Zawada gab anschließend an, mit einem weiteren KSW-Kampf, aber auf deutschem Boden, seine Karriere beenden zu wollen.
Daniel Torres schockt Salahdine Parnasse mit Erstrunden-Knockout
Nachdem Salahdine Parnasse kampflos vom Interims- zum regulären Champion von KSW im Federgewicht aufstieg und damit Mateusz Gamrots Nachfolge antrat, sollte der Franzose gegen den in Österreich lebenden Brasilianer Daniel Torres seine Vormachtstellung auch im Käfig bestätigen. Doch Torres hatte andere Ideen.
Der 26-Jährige stellte sich Parnasse in der Käfigmitte und ließ sich von den blitzschnellen Kicks des Franzosen nicht aus dem Konzept bringen, sondern versuchte, mit schnellen Fäusten dagegenzuhalten und die Vorstöße zu kontern. Parnasse, selbstsicher wie gewohnt, drängte Torres nach hinten und schien ihn nach zwei Minuten am Zaun stellen zu wollen. Doch den nächsten Vorstoß bezahlte der Franzose bitterlich. Denn Torres sorgte nun für eine Sensation.
Der Brasilianer schlug einen rechten Haken, der Parnasse scheinbar nur mit dem Bizeps erwischte. Doch der Franzose krachte getroffen mit dem Gesicht voraus auf die Matte. Der Ringrichter brach sofort ab. Mit dem ersten und dazu ungewöhnlichen Wirkungstreffer des Abends sorgte Torres nicht nur für einen Machtwechsel an der Spitze des Federgewichts, er verpasste dem Top-Talent auch die allererste Niederlage im 16. Profi-Kampf.
Handgemenge überschattet Musaevs Punktsieg über Jurisic
In einem guten und abwechslungsreichen Duell setzte sich Shamil Musaev im Duell der unbesiegten Weltergewichte gegen Uros Jurisic nach Punkten durch. Jurisic attackierte vor allem die Beine seines Gegners, während er mit harten Händen im Stand und am Boden bearbeitet wurde. Nach drei guten Runden wurde Musaev einstimmig der Sieg zugesprochen.
Damit war die Action im Käfig jedoch noch nicht vorbei. Jurisic schien scheinbar nicht mit dem Urteil einverstanden und tat das lautstark kund. Musaev ging auf seinen Gegner zu und schien ihn zu umarmen, stattdessen warf er ihn per Body-Lock-Takedown ein weiteres Mal auf die Matte und versuchte, weitere Schläge anzubringen.
Ein Handgemenge zwischen den beiden Teams entwickelte sich, dass erst von den KSW-Offiziellen beruhigt werden musste. Was Musaev zum erneuten Takedown verleitete und wie KSW mit den beiden weiter verfährt, ist noch unklar.
Die weiteren Kämpfe
Der Pole Michal Michalski vereitelte den KSW-Einstand von Aleksandar Rakas. Michalski hatte in der ersten Runde im Stand das Nachsehen, wurde dann jedoch von einer Rechten erwischt und kurz darauf umgeworfen. Michalski ging hinterher und landete in der Kruzifix-Position, aus der er es Ellenbogenstöße regnen ließ, bis der Ringrichter kurz vor Ende der ersten Runde abbrach.
Michal Andrysak hatte gegen den früheren Glory-Kickboxer Guto Inocente kein Interesse an einem Kräftemessen im Stand, zerrte den Brasilianer daher immer wieder auf die Matte und bearbeitete ihn dort mit kurzen Schlägen, bevor er zum Ende der zweiten Runde mit einem Arm-Triangle Choke den Kampf vorzeitig beendete.
In den weiteren Kämpfen siegte Pawel Politylo klar nach Punkten gegen Dawid Martynik, Robert Ruchala sicherte sich gegen Daniel Bazant die zweite Armbar im zweiten KSW-Kampf und Francisco Barrio gewann einen unspektakulären Kampf gegen Bartlomej Kopera.
Die Ergebnisse in der Übersicht:
KSW 58
30. Januar 2021
Lodz, Polen
Titelkampf im Federgewicht
Daniel Torres bes. Salahdine Parnasse via T.K.o. (Schlag) nach 1:50 in Rd. 1
Szymon Kolecki bes. Martin Zawada einstimmig nach Punkten
Michal Michalski bes. Aleksandar Rakas via T.K.o. (Ellenbogen) nach 4:35 in Rd. 1
Shamil Musaev bes. Uros Jurisic einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:27)
Michal Andryszak bes. Guto Inocente via Arm-Triangle Choke nach 4:07 in Rd. 2
Pawel Politylo bes. Dawid Martynik einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:27)
Robert Ruchala bes. Daniel Bazant via Armbar nach 3:42 in Rd. 3
Francisco Barrio bes. Bartlomiej Kopera nach Punkten (30:27, 29:28, 29:28)