Box-Legende Marvin Hagler im Alter von 66 Jahren verstorben
„Marvelous“ Marvin Hagler, einer der bedeutendsten und besten Boxer der Geschichte, ist tot. Der frühere Mittelgewichts-König verstarb am Samstag unerwartet in seinem Haus in New Hampshire, wie seine Frau Kay bekanntgab. Hagler war von 1980 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1987 Weltmeister mehrerer Verbände im Mittelgewicht und lieferte gegen Tomym Hearns eine der besten Runden der Box-Geschichte ab.
Marvin Nathaniel Hagler wurde am 23. Mai 1954 in Newark, New Jersey geboren und begann im Alter von 15 Jahren mit dem Boxen. Bereits kurze Zeit später nahm er an Amateurturnieren teil und gewann eine US-Meisterschaft im Jahr 1973. Im gleichen Jahr wechselte er zu den Profis und gewann bis Ende des Jahres acht Kämpfe, sechs davon durch Knockouts.
Bereits im zweiten Profi-Jahr traf Hagler auf Sugar Ray Seales, den Goldmedaillengewinner von München 1972 und besiegte ihn erst nach Punkten, bevor es im Rückkampf zum Unentschieden kam. Hagler hatte in den frühen Jahren seiner Karriere immer wieder Probleme, hochkarätige Gegner zu bekommen und nahm daher wiederholt Auswärtskämpfe oder Duelle mit wenig Vorbereitungszeit an, wodurch seine beiden Niederlagen gegen Willie Monroe und Bobby Watts zustande kamen, beide knockte er in späteren Rückkämpfen aus.
Nachdem ein Kampf gegen den Italiener Vito Antuofermo in einem Unentschieden endete, krönte sich Hagler erst 1980 gegen den Engländer Alan Minter zum Weltmeister. In seinem 54. Kampf öffnete er mehrere Platzwunden beim Medaillengewinner, der nach drei Runden nicht weiterkämpfen konnte. Unter Buhrufen und Flaschenwürfen wurde Hagler zum Doppel-Weltmeister der WBA und WBC erklärt. Beide Titel sollte er nicht mehr hergeben. Drei Jahre später fügte er der Sammlung noch den IBF-Titel hinzu und hielt damit alle drei Gürtel der Weltverbände.
Hagler blieb auch als Champion aktiv, verteidigte den Gürtel zwei bis drei Mal pro Jahr und besiegte dabei mehrere frühere und spätere Weltmeister. Nachdem er gegen Wilford Scypion den IBF-Titel gewann, verteidigte er seine drei Gürtel nach Punkten gegen Roberto Duran und durch Knockouts gegen Juan Roldan und Mustafa Hamsho, bevor es 1985 zum Kampf gegen Tommy Hearns kam.
Der Kampf, obwohl keine acht Minuten lang, ging als „The War“ in die Box-Geschichte ein, wurde zum Kampf des Jahres und einem der besten Boxkämpfe überhaupt ernannt. Am Ende triumphierte Hagler erneut durch einen Knockout. Nach einer weiteren vorzeitigen Titelverteidigung gegen John Mugabi kam es im April 1987 zum Duell mit Sugar Ray Leonard in Las Vegas.
Leonard, der aus dem Ruhestand zurückkehrte, bestand auf mehrere Sonderkonditionen, etwa einem größeren Ring und zwölf, statt der damals üblichen 15 Runden. In einem engen Gefecht, indem Hagler die ersten zwei Runden verlor, weil er nicht mit seiner gewohnten Rechtsauslage begann, triumphierte am Ende Leonard äußerst umstritten, um kurz darauf erneut zurückzutreten. Hagler forderte einen Rückkampf und trat dann ein Jahr später, als er „lange genug gewartet“ hatte, selbst zurück, um sich seiner Filmkarriere zu widmen.
Marvelous Marvin Hagler, 1982 hatte er seinen Namen um den Spitznamen erweitert, beendete seine Karriere mit 62 Siegen in 67 Kämpfen, wobei er 52 Gegner ausknockte. Hagler war zwei Mal Kämpfer des Jahres und für die Boxing Illustrated der „Fighter of the Decade“ für die 80er. In den 14 Jahren im Ring wurde er nur einmal, und das umstritten, zu Boden geschlagen. 1993 wurde er in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen. Das Ring-Magazine führt ihn bis heute als viertbesten Boxer in der Geschichte des Mittelgewichts.
Am Samstag, 13. März 2021 ist Hagler im Alter von 66 Jahren eines natürlichen Todes gestorben.