WBA erklärt Mahmoud Charr zu "Weltmeister in Pause"
Mahmoud Charr legt eine "Pause" als regulärer Weltmeister der WBA im Schwergewicht ein. Die WBA veröffentlichte am Freitag eine Stellungnahme, wonach der Kölner nach 38 Monaten ohne Titelverteidigung zum „Weltmeister in Pause“ zurückgestuft wurde. Sollte er nicht binnen 120 Tagen gegen Trevor Bryan antreten, wird ihm endgültig der Titel entzogen.
Der Statusänderung als Champion gingen turbulente Wochen zuvor, in denen Promoter Don King einen Einsatz des Kölners in Florida sabotierte, um eine Absetzung als Champion herbeizuführen. Mit Erfolg. Nachdem die WBA Charr als Weltmeister absetzte, erklärte sie wie von King gewünscht den Kampf zwischen dem für Charr geplanten Trevor Bryan und Bermane Stiverne zum Kampf um die reguläre Weltmeisterschaft. Bryan schlug Stiverne in der vergangenen Nacht in der elften Runde K.o., Don King hat nun wieder einen Schwergewichtsweltmeister unter seine Fittiche.
Die WBA begründete den Schritt mit ihren Verbandsregularien, wonach sie bei fortgesetzter Inaktivität einen Champion in den Status „pausierend“ zurückstufen muss, auch wenn es dem Champion aus medizinischen, rechtlichen oder anderen Gründen nicht möglich ist, seinen Titel zu verteidigen. Da Charr seit über drei Jahren nicht mehr im Ring stand, eine prinzipiell nachvollziehbare Entscheidung, wären da nicht die Umstände, die zur Absetzung geführt hätten.
Denn Charr war in den vergangenen Wochen bereit und willens, seinen Titel in Florida gegen Trevor Bryan zu verteidigen und erledigte im Vorlauf alle Pflichten hinsichtlich Dopingtests, Covid-Tests und Visumsantrag. Das Visum, eigentlich Aufgabe des Promoters, sollte am Ende zum Knackpunkt werden. Denn Charr erhielt nur ein Touristenvisum für die USA. Gebraucht hätte er stattdessen ein P1-Arbeitsvisum.
Dieses muss jedoch vom amerikanischen Unternehmen für den ausländischen Sportler beantragt werden. Da sich Don King jedoch bis zum Schluss weigerte, den Kampfvertrag für das Duell gegen Bryan zu unterschreiben und damit offiziell seinen Einsatz am 29. Januar zu bestätigen, hatte das Konsulat in Frankfurt keine andere Wahl, als den Antrag für das P1-Visum von Charr abzulehnen.
Der Kölner blieb auf gepackten Koffern in Deutschland sitzen, sein Status in "Pausierend" geändert, obwohl die WBA in ihrer Stellungnahme erklärt, dass Charr in dieser Angelegenheit machtlos ist. Im gleichen Atemzug wurde Charr die Möglichkeit zugestanden, den Titel "zurückzugewinnen". Die WBA verpflichtete den Sieger des WM-Kampfes am Freitag, Trevor Bryan, bis zum 30. Mai gegen Manuel Charr anzutreten.
In den nächsten Monaten steht Charr und seinem Lager also das nächste Kapitel der Posse mit Don King bevor.