Tyson Fury hat genug von den Spielchen: Kein dritter Kampf gegen Wilder
Tyson Fury wird voraussichtlich nicht ein drittes Mal auf Deontay Wilder treffen. Der Engländer, der im Frühjahr gegen Wilder WBC-Weltmeister im Schwergewicht wurde und eigentlich eine Rückkampfklausel unterschrieben hatte, hat genug von den Verhandlungstaktiken des Amerikaners und sucht sich nun einen neuen Gegner.
„Ich habe mich darauf gefreut, Wilder noch einmal zu zerstören, ein schneller und einfacher Kampf“, sagte Fury gegenüber The Athletic. „Aber Wilder und sein Team haben ständig mit dem Datum Spielchen gespielt. Sie wollen den Kampf gegen den linearen Schwergewichts-Champion nicht wirklich. Sie wissen, wie er endet. Die Welt weiß, wie er endet, wieder mit Wilder auf seinem Hintern.“
Fury, der sich im ersten Kampf gegen Wilder noch unentschieden trennte, machte im Rückkampf im Frühjahr alles klar und siegte durch technischen Knockout in Runde 7. Wilder suchte anschließend Ausflüchte, machte sein schweres Kostüm beim Einlauf für schwere Beine verantwortlich und trennte sich kürzlich von seinem Betreuer Mark Breland, der das Handtuch geworfen hatte.
Der Amerikaner, der gegen Fury seine erste Niederlage erlitt, zog seine Rückkampfklausel, der Kampf sollte ursprünglich im Juli stattfinden, Wilder musste den Termin verletzungsbedingt absagen. Der Vertrag der beiden sah für einen solchen Fall eine Fristverlängerung von 90 Tagen vor, sodass am 3. Oktober ein neuer Termin angesetzt wurde, bevor man sich schlussendlich auf den 19. Dezember einigte.
„Sie haben mich gefragt, ob wir es auf Dezember legen können, ich habe für den 19. Dezember zugesagt“, erklärte Fury. „Dann haben sie wieder versucht, den Termin zu verlegen, auf nächstes Jahr. Ich bin die ganze Zeit im Training und bereit. Nachdem sie auch den 19. Dezember nicht einhalten und es ins nächste Jahr verlegen wollten, war es genug. Ich habe ihn hinter mir gelassen.“
Die letzte Planänderung wurde nötig, nachdem die Promoter aufgrund der sportlichen Konkurrenz im Fernsehen um Einschaltquoten und PPV-Käufe fürchteten, ohne viele Zuschauer schließlich die einzig relevante Einnahmequelle. Für Fury ist das Maß nun voll. Aufgrund der erneuten Verschiebung soll er auch nicht mehr an die Rückkampfklausel gebunden sein, berichtet Mike Coppinger.
Der Engländer hat immerhin schon eine Einigung mit Anthony Joshua über zwei Kämpfe im nächsten Jahr erzielt, um die vier WM-Titel im Schwergewicht zu vereinen. Joshua muss sich im Dezember gegen IBF-Pflichtherausforderer Kubrat Pulev zur Wehr setzen. Dann soll der große Kampf der Engländer kommen.
„Ich bin der beste Kämpfer der Welt, der lineare Schwergewichts-Champion, der WBC-Weltmeister und zweifache Ring-Magazin-Schwergewichts-Champion“, führte Fury aus. „Und noch vor Ende nächsten Jahres werde ich der einzige Mann sein, der einen Schwergewichts-Titel hält.“
Fury hofft zuvor auf einen Kampf in England Anfang Dezember, um sich für Joshua warm zu boxen. Gegner oder Termin stehen zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.