Mike Tyson will weitermachen: Am besten alle zwei Monate kämpfen.
In der Nacht zum Sonntag kehrte Mike Tyson nach 15 Jahren wieder in den Ring zurück und trennte sich in einem Schaukampf von Roy Jones Jr. unentschieden. Der 54-Jährige zeigte im Ring alte Qualitäten und scheint wieder Blut geleckt zu haben, denn der Kampf gegen Jones soll nur der Anfang sein.
„Ich sage mal, ich werde beim nächsten Mal besser sein. Ich hätte ein paar Sachen besser machen können, alles, was ich gemacht habe, kann besser werden“, sagte Tyson auf der Pressekonferenz. „Ich bin im nächsten Kampf besser, so Gott will.“
Um sich für den Kampf gegen Jones fitzumachen, ging Tyson laut eigener Aussage durch die Hölle. 50 Kilo will der einstige Schwergewichtsweltmeister sich abtrainiert haben, um am Samstag im Ring zu stehen. Doch das war es ihm wert, denn das Training und der Kampf zum Abschluss der Vorbereitung haben das Feuer erneut in „Iron Mike“ geweckt.
„Hier gehöre ich hin“, so Tyson weiter. „Ich habe nicht ein einziges Mal, nicht in meinem ersten Sparring, als ich mir eine Rippe angebrochen habe und ein Typ auf meinen Kiefer eingeprügelt hat, nicht ein einziges Mal gesagt ‚Was zur Hölle mache ich hier, bin ich denn verrückt?‘. Das hier ist der richtige Ort für mich. Ich bin sehr froh, dass ich es gemacht habe. Wir machen es nochmal. Wir haben so viele großartige Legenden, die auf diesen Zug mit aufspringen und sich einbringen wollen, der Himmel ist die Grenze.“
Die Veranstaltung in Los Angeles wurde von Tysons neuer „Legends Only“-Liga produziert und soll der Startschuss für weitere Events sein. Dort will Tyson auch selbst wieder antreten und zwar am besten schon in wenigen Monaten.
„Ich werde trainieren“, antwortete Tyson eine Frage nach seinen Plänen für die nahe Zukunft. „Das ist jetzt mein Lifestyle. Ich werde nie wieder ‚Fat Mike‘ oder ‚Cokehead Mike‘ sein. Das bin nicht mehr ich. Ich hatte mal ein Jahr mit 15 Kämpfen, ich werde versuchen, wieder in diese Nähe zu kommen. Es sollte Wettkampfcharakter haben, regelmäßige Kämpfe, dann würde niemand außer Form kommen. Ich würde am liebsten alle zwei Monate kämpfen.“
Tyson und Jones erhielten von Seiten früherer Kollegen viel Lob für den Kampf. Möglich also, dass auch ein alter Widersacher noch einmal anklopft? Bereits vor Monaten hatte Evander Holyfield, gegen den Tyson zwei Mal verlor und dem er im skandalträchtigen Rückkampf ins Ohr biss, über einen Schaukampf gesprochen, bisher kam es nicht zustande. Das liegt jedoch nicht an den beiden Boxern, glaubt zumindest Tyson.
„Vielleicht muss Evander direkt mit mir sprechen. Jedes Mal, wenn meine Leute mit seinen Leuten reden, geht es schief. Man muss nur sehen, was wir hier auf die Beine gestellt haben. Wenn Evanders Wohlbefinden seinen Leuten am Herz liegen würde, dann hätte er heute den Kampf gemacht. Vielleicht machen wir noch einen Kampf, wer auch immer ihn berät, liegt falsch.“
Ob Holyfield, noch einmal Jones oder ein anderer Gegner, Tyson hat wieder Lust aufs Boxen und wurde durch die guten Zahlen seines PPVs in seinen Plänen bestätigt. Der 54-Jährige erhielt 10 Millionen US-Dollar Gage, die an wohltätige Zwecke gehen soll. Alleine deswegen will Tyson weitermachen.
„Alles ist möglich, es gibt keine Grenze“, so Tyson. „Ich glaube, wir haben alle Box-Rekorde für PPVs gebrochen. Wir haben hier einen richtigen Arschtritt verpasst. Ich will damit aus humanitärer Perspektive weitermachen.“