Karo Murat auf Gürteljagd
Zwei lange Jahre musste Karo Murat auf eine erneute WM-Chance warten. Nach dieser langen Zeit scheint nun die Tür für einen Titelkampf so offen zu sein, wie vor seiner Niederlage gegen Bernard Hopkins nicht mehr. Am 12. Dezember trifft der gebürtige Armenier in einem Ausscheidungskampf auf Sullivan Barrera. Der Sieger des Duells, dass im Civic Auditorium in Glendale stattfindet, wird als Weltranglistenerster der IBF gerankt und damit Herausforderer von Champion Sergey Kovalev.
Der 32-jährige Karo Murat hat eine mittlerweile neun Jahre anhaltende Profikarriere auf dem Buckel. In dieser Zeit hat er viel erlebt. Bittere Momente wie seine beiden Niederlagen gegen Nathan Cleverly und Bernard Hopkins, aber auch schöne Momente wie den EBU-Titelgewinn gegen Sergey Kharchenko 2008. Eins fehlt dem Deutsch-Armenier aber, und das ist der WM-Gürtel um die Hüften. Am 26. Oktober 2013 war er diesem Traum schon einmal nah, als er Altmeister Hopkins herausforderte. Der damalige IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht verwies Murat aber in seine Schranken und konnte sich einen deutlichen Punktsieg sichern. Momentan auf Platz 13 in der IBF-Weltrangliste, bekommt Murat gegen Sullivan Barrera nun die Chance, 12 Plätze nach oben zu rücken.
Das will die Nummer sieben dieser Rangliste verhindern. Der in den USA lebende Kubaner Barrera konnte bisher all seine 16 Gegner bezwingen. Vor allem die letzten zwei Jahre verliefen für den 33-Jährigen äußerst erfolgreich. Seine letzten fünf Kämpfe konnte Barrera alle vorzeitig für sich entscheiden und wird dementsprechend mit viel Selbstbewusstsein in den Ring steigen. Selbstbewusstsein, das er braucht, gegen den erfahrenen Bayern. Für Barrera wird das Duell mit Murat das erste über zwölf Runden sein, eine Erfahrung die der Kitzinger schon mehrfach gemacht hat.
Murats Promoter Erol Ceylan gibt sich zuversichtlich vor dem anstehenden Aufeinandertreffen: „Ich bin mir sicher, dass er gegen Sullivan Barrera gute Chancen auf den Sieg hat.“
Damit dieses Vorhaben gelingt, setzt man auf Erfahrung pur. Der ehemalige Europameister trainiert in Berlin zusammen mit Ulli Wegner, der am letzten Samstag erst sein ganz eigenes Jubiläum erlebte, mit dem 100. WM-Kampf unter seiner Führung. Auch mit Murat möchte er noch einmal ein WM-Duell erleben.