Hernandez vs. Johnson – Großes Comeback im Schwergewicht
Am 22. August feiert eins der ehemaligen Flaggschiffe des Sauerland-Boxstalls sein Comeback. Im Elbauenpark in Magdeburg gibt Yoan Pablo Hernandez sein lang erwartetes Comeback (GNP1 berichtete). Im Schwergewicht, in dem er während seiner Amateurkarriere auch schonmal gekämpft hat, trifft Hernandez auf den ehemaligen WM-Herausforderer Kevin Johnson. Im Vorprogramm der SES-Veranstaltung von Ulf Steinforth treten außerdem mehrere junge Talente an.
Der „Iron Man“ Yoan Pablo Hernandez aus Stendal hat seinen IBF-Gürtel im Cruisergewicht nie aufgrund einer Niederlage abgeben müssen. Wegen Inaktivität wurde ihm der Titel abgenommen, den er zuletzt erfolgreich gegen Firat Arslan verteidigen konnte. Der geplante Kampf gegen Victor Emilio Ramirez konnte nicht stattfinden und mehrere Verletzungen verhinderten eine schnelle Rückkehr in den Ring, sodass der mittlerweile 35-Jährige seine Karriere beenden musste.
Mehr als ein halbes Jahrzehnt später geht es dem mittlerweile als Trainer agierenden Ex-Weltmeister wieder gut und er sucht nochmal den Wettkampf. Für sein Debüt nach langer Pause wurde ein Kämpfer gesucht, der einerseits einen großen Namen besitzt, andererseits aber auch schlagbar ist. In den USA wurde Promoter Steinforth fündig.
Kevin Johnson stand einst über die volle Zeit mit Vitali Klitschko im Ring. Das war 2009. „Kingpin“ war damalig noch ungeschlagen und hatte sich mit einigen Siegen die Chance auf einen WM-Gürtel verdient. Spätestens 2012 wurde aus dem mittlerweile 40-Jährigen ein vielgefragter Aufbaugegner für Stars, die aus der Pause kommen und junge aufstrebende Talente. In den letzten Jahren häuften sich die Niederlagen, bei nur noch wenigen Siegen. Mit dieser Vita passt er aber genau in das Profil, dass für Hernandez gesucht wurde.
Im Schwergewicht boxt auch das junge Hamburger Talent Peter Kadiru. Der ehemalige Junioren-Olympiasieger braucht im Frühstadium seiner Karriere vor allem Ringerfahrung. Diese bekommt er am Samstag. Nachdem er bereits vor fünf Wochen bei der ersten Nach-Lockdown Show im Elbauenpark im Ring stand und Eugen Buchmüller frühzeitig bezwingen konnte, trifft er nun Muhammed Ali Durmaz. Dieser ist ein erfahrener Ringveteran, der schon das 57. Mal ins Seilgeviert steigt. Kadiru braucht einen Sieg, um sich für Titelkämpfe zu empfehlen. Die Schlagstärke seines Kontrahenten sollte er aber nicht unterschätzen, Durmaz konnte immerhin 27 seiner 29 Siege vorzeitig erboxen.
Nicht ganz so schwer ist Tom Dzemski und sein Kontrahent Michael Eifert. Beide sind im Team Deutschland des SES-Boxstalls und große Talente für die Zukunft. Bei der Veranstaltung, die mit einer Ausnahmegenehmigung vor 1000 Zuschauern stattfinden darf, bekommen die Youngsters die Chance auf ihren ersten großen Titel. Es wird um den Juniorenweltmeistertitel der IBF gehen. Michael Eifert hat dabei ein Heimspiel. Der gebürtige Bautzener lebt in Magdeburg. Mit seinen 22 Jahren konnte er bisher sechs Siege einfahren. Seine weiße Weste möchte er nicht verlieren, geht aber als Außenseiter in den Ring. Tom Dzemski, Sohn von Trainer Dirk Dzemski, ist deutlich erfahrener, auch wenn er nur ein Jahr älter als sein Gegenüber ist. Immerhin vier Jahre ist der Mann aus Goerzig schon Profi und gewann alle seine 14 Gefechte, neun davon vorzeitig.
Des Weiteren kommt es noch zu folgenden Duellen:
Elivs Hetemi vs. Milan Dvorak
Jurgen Uldedaj vs. Robert Grguric
Artur Henrik vs. Janne Rantanen
Das MDR überträgt die Veranstaltung ab 22:30 live im Fernsehen.