Am 19. Dezember kehrt Felix Sturm aus einer ungewollt langen Auszeit zurück. Der Ex-Weltmeister trifft dabei in Köln auf Timo Rost. Unter der Flagge des Universum-Stalls will der Mann aus Leverkusen wieder mit Boxen statt mit juristischen Belangen Schlagzeilen machen. Dafür wurde ein ungeschlagener Selfmade-Boxer gefunden.

Vier Jahre ist das letzte Gefecht von Felix Sturm schon her. Der 41-Jährige hat damals den Rückkampf gegen Fedor Chudinov gewonnen. Ein sportlicher Sieg, der durch den späteren Dopingbefund getrübt wurde. Adnan Catic, so sein bürgerlicher Name, wurde auf das anabole Steroid Stanozolol positiv getestet. Es war der Anfang einer langen Odyssee schlechter Nachrichten für den ehemaligen Weltmeister.

Sturm wurde nach seinem Dopingbefund gesperrt. Noch bevor er sich seinem Beruf wieder zuwenden konnte, wurde er 2019 auf der FIBO verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Bei der Verhandlung wurde er schlussendlich zu drei Jahren Haft verurteilt. Hauptteil dieser Strafe war die Steuerhinterziehung, aber vor allem die Verurteilung wegen Körperverletzung durch Doping wurde in der Sportwelt mit Interesse und Staunen wahrgenommen.

Im Dezember darf der ehemalige Weltmeister der WBO, WBA und IBF im Mittel- und Supermittelgewicht wieder boxen. Dafür ist er zu seinem alten Promoter zurückkehrt, der mit Timo Rost schnell einig wurde. Der Düsseldorfer ist genau der Gegner, den sich ein Promoter für einen 41-Jährigen Boxer mit langer Pause wünscht. Rost, als Amateur unter anderem dritter der Deutschen Meisterschaft, muss für alles selbst kämpfen. Mit 26 Jahren zog es ihn ins Profigeschäft, dort wird er von seiner Managerin Eva Dzepina unterstützt.

Der 29-Jährige hat eine gute rechte Schlaghand und auch der Aufwärtshaken gehört zu seinen Stärken. Der große K.o.-Schläger ist er dagegen nicht. Zehn seiner zwölf Duelle konnte Rost für sich entscheiden. Zuletzt gewann er dabei gegen Davit Makaradze. Zweimal gingen seine Gefechte unentschieden aus. Mit einem Sieg über Sturm würde sich Rost in der WBA Rangliste wiederfinden, da Sturm ehemaliger WBA-Superchampion ist. Anreiz genug für dieses große Abenteuer. Sein Kontrahent dagegen will wieder Ringerfahrung sammeln. Namen wie Arthur Abraham kursieren immer wieder. Dafür muss ein Sieg gegen Timo Rost her.