Anthony Joshua gegen Kubrat Pulev am 12. Dezember
Anthony Joshua trifft auf Kubrat Pulev. Die Schlagzeile konnten Boxfans schon Anfang des Jahres lesen. Schon damals sollte die bulgarische "Cobra" eine WM-Chance erhalten. Doch die Corona-Pandemie und immer neue Gerüchte um andere Gegner für den englischen Weltmeister verschoben das Duell weiter. Nun gab Matchroom Boxing, der Promoter Joshuas, bekannt, dass die lange Story ein Happy End findet und die Kontrahenten am 12. Dezember in der O2 Arena Londons aufeinandertreffen.
Die Veranstaltung wird wahrscheinlich nicht wie erhofft vor 20.000 Zuschauern stattfinden, sondern mit wenigen Auserwählten Fans, je nachdem wie sich die Corona-Pandemie entwickelt. Trotz allem müssen beide Kontrahenten voll konzentriert ins Seilgeviert steigen, immerhin geht es um die WM-Titel der WBA, IBF, WBO und IBO.
Als Außenseiter steigt dabei Kubrat Pulev in den Ring. Der ehemalige Europameister bekommt seine zweite Chance auf Weltmeisterehren. 2014 verlor er vorzeitig gegen Wladimir Klitschko, konnte seitdem aber acht Siege einfahren und sich in den Ranglisten wieder nach oben arbeiten. Schon 2017 sollte er dabei gegen Joshua antreten, die Cobra verletzte sich jedoch. Der Mann aus Sofia startete seine Karriere bei Sauerland Promotion, mit der er bis 2018 zusammenarbeitete. Seit 2018 ist Pulev bei Eric Sports and Entertainment unter Vertrag und unterschrieb kurz danach einen Co-Promotion-Vertrag mit Top Rank, wodurch er auch in den USA TV-Zeit bekommt.
Anthony Joshua galt lange Zeit als der Superstar im Schwergewicht. Der 31-Jährige ehemalige Weltmeister ist auch heute noch einer der besten Boxer der Welt, aber sein Legendenstatus hat Schaden genommen. Nachdem er 2016 seinen ersten WM-Gürtel mit einem Knockout gegen Charles Martin errang, war es Wladimir Klitschko, der im Londoner Wembley Stadion „AJ“ an den Rand der Niederlage brachte, bevor Joshua sein Kämpferherz in die Hand nahm und den Ukrainer selbst vorzeitig ein zweites Mal auf den Boden schickte.
Danach verteidigte der Mann aus Watford seine Gürtel noch mehrfach bevor er auf den Mexikaner Andy Ruiz traf. Als haushoher Favorit gegen einen übergewichtigen Gegner, der noch dazu nur eine kurze Vorbereitungszeit hatte, stieg der Weltmeister in den Ring. Als vierfach zu Boden gegangener Verlierer verließ Joshua schlussendlich den altehrwürdigen Madison Square Garden. Dabei war es der Engländer, der Ruiz zunächst zu Boden brachte, danach aber die Kontrolle verlor und seine Schwächen vor allem in der Geschwindigkeit und am Kinn offenbarte.
Sechs Monate später und einige Kilos leichter, traf er in einem Rückkampf auf den neuen Weltmeister Ruiz. Dieser hatte im Gegensatz zu Joshua, selbst noch Kilos zugenommen. Der ehemalige Olympiasieger zeigte jedoch, dass er dazugelernt hat. Flexibler und schneller als zuvor agierte der Herausforderer und schützte dabei gekonnt sein Kinn vor schweren Treffern, sodass er nach zwölf Runden einen ungefährdeten Punktsieg einfahren konnte und sich seine WM-Gürtel wieder umschnallen durfte.
Das Schwergewichtsduell wird für deutsche Zuschauer bei DAZN übertragen, weitere Infos dazu werden noch erwartet.