Alexander Alekseev beendet Karriere
Alexander Alekseev hat offiziell seine Karriere beendet und wird die Leitung von EC-Boxpromotion übernehmen. Der 32-Jährige ist damit auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn zurückgetreten. Am 23. November verlor der in Deutschland lebende Russe nach großem Kampf gegen den IBF-Weltmeister Yoan Pablo Hernandez. Es wird das letzte Gefecht in einer interessanten Karriere bleiben.
Alexander Alekseev lieferte sich einen mitreißenden Kampf mit dem Deutsch-Kubaner Yoan Pablo Hernandez, dem früh zwei Niederschläge gelangen. In der zweiten Hälfte war es dann aber Alekseev, der nach vorne ging und selbst immer bessere Akzente setzen konnte. In Runde zehn passierte es: Hernandez traf mit einem rechten Haken, der Alekseev auf den Boden bugsierte und den Ringrichter zum Kampfabbruch verleitete.
Dies ist eine Situation, die der 32-Jährige Boxrentner zwar akzeptiert, wie er Groundandpound.de verriet, aber die er selber nicht so wahrnahm. „Es war ein spannendes Duell. Nach dem Niederschlag hätte ich weiterkämpfen können. Ich hatte ihn fast“, so der Russe.
Des Weiteren gab er bekannt, dass er EC-Boxpromotion von nun an leiten wird und dass der Plan, die Boxhandschuhe an den Nagel zu hängen, schon länger bestand. „Die Entscheidung stand schon länger fest. Hätte ich das Gefecht gegen Yoan Pablo Hernandez gewonnen, wäre es natürlich noch schöner gewesen abzutreten“, sagte der Ex-Europameister.
Auf die Nachfrage, wie es zu seinem neuen Job kam, antwortete der Amateurweltmeister von 2005 wie folgt: „Mein Promoter Erol Ceylan und ich haben darüber schon lange nachgedacht und ich habe mich damit die letzten Jahre auch schon auseinandergesetzt. Ich halte es für eine interessante Sache, vor allem weil ich selber Boxer war und weiß, was ein Faustkämpfer braucht. Ich weiß, was ich in meiner Karriere gebraucht hätte und wo ich Sachen besser machen kann. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe.“
Nach sieben Jahren Profitum, 28 Kämpfen, 20 Knock-outs, einem Europameistertitel und zwei Titelduellen geht eine interessante Karriere zu Ende. Gleichzeitig öffnet sich ein neues Kapitel im Leben des Alexander Alekseev, in dem er versuchen wird, das Beste für seine Kämpfer wie Christian Hammer herauszuholen.
Vom Amateur-Weltmeister zum Profi-Europameister
Der Mann aus Taschkent kann auf eine erfolgreiche Amateurzeit blicken, während der er fast alles gewann. Einzig der Olympiasieg blieb dem Rechtsausleger verwehrt. 2004 bei den Spielen in Athen wurde ihm Olandier Solis zugelost. Dem Kubaner musste er sich knapp nach Punkten geschlagen geben. Nach dem anschließenden WM-Sieg wechselte er die Seiten und suchte sein Glück im Profigeschäft.
Dort fing er beim Spotlight-Boxing-Stall an. Unter Anleitung seines Trainers Fritz Sdunek baute man den späteren Europameister behutsam auf. Seine ersten Titel sammelte der neue Chef der EC-Boxpromotion anderthalb Jahre nach seinem Debüt. Zwei Jahre und viele Knock-outs später bekam Alekseev seine erste Chance auf einen Weltmeistergürtel der WBA. Das Duell war wie eine Lehrstunde für seine weitere Laufbahn. In der zweiten Hälfte des Gefechts bekam der Russe Konditionsprobleme, die zum Kampfabbruch durch seinen Trainer führten.
Mit einem neuen Trainer, Magomed Schaburow, und neuem Ehrgeiz arbeitete er sich wieder hoch und bekam ein Jahr nach der überraschenden Niederlage die Chance auf den nächsten WM-Kampf. Denis Lebedev, damals einer der besten Cruisergewichtler, schlug ihn schnell zu Boden. Alekseev ließ sich nicht beirren und sicherte sich 2012 den Europameistertitel und damit die höchste Ehre, die ihm in seiner Profikarriere zu Gute gekommen ist.